Freitag, 15. September 2006

und wir haben einen letzten, etwas hektischen Tag, fahren hinunter in die Stadt, Katane, so hiess sie, auf sikulisch, als sie 729 vor Christus von Chalkidiern eingenommen wurde, wir kennen die Chalkidier, wir waren auch schon bei ihnen in den Ferien, zweimal oder dreimal, auf der langen dreifingrigen Halbinsel, momänt, wir fahren durch lange gerade Strassen ins Zentrum, es hat wenig Verkehr, wohl weil es Sonntag ist, momänt, wir finden wieder einen Parkplatz, unter den Mauern des Palazzo Biscari, steigen aus und machen einen letzten Rundgang, zum Domplatz, sehen den Elefantenbrunnen, vom Stadtbaumeister Vaccarini errichtet, ein Elephant aus schwarzem Lavagestein trägt einen antiken ägyptischen Obelisken, der wohl in römischer Zeit als Ziersäule im Amphitheater aufgestellt war, I am the master of my fate, sie muss, so Zeitzeugen, von einer beinahe überirdischen Überzeugungskraft gewesen sein, ihr Vater, ein Pastor, sprach von der ganz heiligen Selbstverwirklichung seiner Tochter, I am the captain of my soul, Berndeutsch sei durch seine besondere Melodiosität und das französisch Abgerundete seines Klangs bekannterweise der beliebteste Deutschschweizer Dialekt, Unsterbliche heben verlorene Kinder, wir wissen gar nicht, was wir haben, an diesem Berndeutsch, mit feurigen Armen zum Himmel empor, das ist für mich das grössere Fanal als die Brandlegung selbst, dass ein Menschenkind, um zu seiner Selbstverwirklichung zu kommen, über solche Taten hinweggeht, from somewhere outside, ihre Mutter spürte, dass sie mit ihrer Tat auch etwas Freies bewirkt hat, sogar in der Familie,

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